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Die Abkehr von der Malerei und Hinwendung zur Faltung mit den verschiedensten Materialien (Papier, Leinwand, Kunststoff, Metall und Filz) öffnete mir neue Dimensionen mich mit dem realen Raum zu beschäftigen und den Umgang mit der Faltung zu perfektionieren. Eine immer wiederkehrende Grundform ist das Quadrat, das sich durch unterschiedliche Faltung in der Fläche wandelt und je nach Material ein völlig anderes Erscheinungsbild ergibt. Fast alle Elementarformen lassen sich ordnen und miteinander vernetzen.
In meinen Studien zur Faltung gehe ich grundsätzlich von der Bildvorstellung und Komposition derselben aus. Die zugrunde liegende Konstruktion ist Ergebnis eines langwierigen Prozesses, der bei komplizierten Sachverhalten nach der "Trial and Error"-Methode gelöst wird. Auf den Rückseiten meiner Objekte befinden sich Zeichnungen, die als Vorlage zur anschließenden Nutung dienen. So ist es zwingend, dass auch die folgenden Arbeitsvorgänge auf dieser Seite ablaufen.
Die ungewohnte Vorgehensweise hinter dem Bild zu arbeiten birgt eine überraschende Komponente, die sich zuspitzt auf den entscheidenden Moment des Wendens und Wahrnehmens des fertigen Bildes.
Dem Wirkungsmechanismus der Formvernetzung meiner Bilder liegt die Torsion zugrunde. Die komplexen Flächenkonstruktionen müssen also in einem simultanen Faltprozess passieren. Bewegt sich eine Form, so müssen auch die anderen Formen reagieren. Das Faltmaterial wandelt sich aus der Fläche in die Architektur, um dann wieder als Relief in die Fläche zu fallen.
Es ist der Gedanke der Ganzheitlichkeit, der mich fasziniert und reizt, immer wieder an die Grenzen des Machbaren zu gehen, um komplizierte Sachverhalte der Gestaltung zu lösen.
Peter Weber, November 2008
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